Mehr Nachhaltigkeit im Tourismus

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Mit dem „Plan T – Masterplan für Tourismus“ setzt Bundesministerin Elisabeth Köstinger den „Startschuss für eine neue Qualität in der Tourismuspolitik“.

Österreich zählt mit 45 Millionen Ankünften und fast 150 Millionen Nächtigungen pro Jahr zu den Top 15 Tourismusdestinationen der Welt. Damit das auch so bleibt, hat Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, gemeinsam mit 500 Beteiligten aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie einem Rat aus namhaften Expertinnen und Experten einen Masterplan für Tourismus erarbeitet. „Dieser Plan ist kein Endpunkt, sondern der Startschuss für eine neue Qualität der Tourismuspolitik“, betont Köstinger.

Nachhaltigkeit ist in der strategischen Neuausrichtung der Tourismuspolitik der Kernaspekt. So wird künftig neben den Bedürfnissen der Gäste auch viel mehr Rücksicht auf die Umwelt und die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Tourismusregionen genommen. „Es geht nicht in erster Linie um Tourismusdestinationen, die die Ansprüche unserer Gäste erfüllen, sondern um qualitätsvolle Lebensräume, in denen sich Gäste und Bevölkerung gleichermaßen wohlfühlen – sei es in der Stadt oder am Land“, erklärt Köstinger.

Standort wird noch attraktiver

Der Tourismus ist mit einem Anteil von 16 Prozent am Bruttoinlandsprodukt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Österreich. Der „Plan T“ sieht vor, dass er als Leitbranche des 21. Jahrhunderts noch attraktiver wird. So werden Betriebsnachfolgen vereinfacht sowie die Ausbildungsqualität und Arbeitsbedingungen in der Branche verbessert.

Als Ergänzung des Masterplans und um flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können, wird jährlich ein Aktionsplan definiert, der konkrete Umsetzungsschritte enthält. Für das Jahr 2019/2020 sieht der Aktionsplan unter anderem eine strategische Neuausrichtung der Österreich Werbung vor. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus stellt ein Sonderbudget von 800.000 Euro für die Digitalisierung sowie eine Rad-Kampagne zur Verfügung. Für mehr Rechtssicherheit auf Almen sorgt der „Aktionsplan für sichere Almen“.

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Online-Plattformen werden neu geregelt

Auch die Vermietung über Online-Plattformen wird künftig über ein Maßnahmenpaket neu geregelt: In den vergangenen Jahren kam es in diesem Bereich zu einem rasanten Anstieg. Mittlerweile buchen pro Jahr etwa 770.000 Gäste aus dem Ausland über Airbnb ihre Unterkunft in Österreich. Anders als Tourismusbetriebe zahlen Plattformen aber kaum Steuern und bewegen sich in einem nahezu rechtsfreien Raum. Das von Finanzminister Hartwig Löger erarbeitete digitale Steuerpaket schiebt dem einen Riegel vor: Neben der frühzeitigen Umsetzung der EU-Richtlinie, wonach Buchungsplattformen alle Buchungen und Umsätze den Behörden bekannt geben müssen, führt Österreich auch eine einheitliche Registrierungspflicht für private Vermieter ein. „Wer in Österreich Zimmer vermietet, der soll dafür auch Steuern bezahlen“, so Finanzminister Löger. Dadurch soll mehr Steuergerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit geschaffen werden.  An die Betreiber der Online-Plattformen gewendet, betont Löger: „Künftig wird es Betreibern der Sharing Economy nicht mehr möglich sein, Daten, die für die Abgabenerhebung relevant sind, vor der Finanzverwaltung zu verheimlichen.“

Weiterlesen: Sowohl der „Plan T“ als auch der Aktionsplan für 2019/2020 sind auf der Website des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus verfügbar.