Bad Ischl wird Europäische Kulturhauptstadt 2024

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Der oberösterreichische Kurort wird 2024 Kulturhauptstadt und teilt sich diesen Titel mit Tartu (Estland) und Bodø (Norwegen).

Bad Ischl darf sich „Europäische Kulturhauptstadt 2024“ nennen – das hat ein unabhängiges, zwölfköpfiges Expertengremium entschieden. Die Jury-Vorsitzende Christina Farinha verkündete in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kulturminister Alexander Schallenberg und Martin Selmayr von der Europäischen Kommission diese Entscheidung bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.

Der oberösterreichische Kurort, der sich gemeinsam mit 20 anderen Gemeinden des Salzkammerguts mit dem offiziellen Titel „Salzkammergut 2024“ beworben hatte, konnte sich gegen St. Pölten und Dornbirn nach einem intensiven Auswahlprozess durchsetzen. Das abgegebene Konzept der Region stand unter dem Motto „SALT.WATER“.

„Wenn wir uns die Frage stellen, was uns eigentlich zu Europäern macht, kommen wir an Kunst und Kultur nicht vorbei. Die gemeinsame europäische, kulturelle Vielfalt ist in der Lage, ein Gefühl des Gemeinsamen zu vermitteln, auch der gemeinsamen Stärken“, so Bundesminister Schallenberg über die Initiative. „Alle Bewerberstädte hatten sehr positive Punkte. Alle waren sehr gut. Letztlich hat aber Bad Ischl diese Kriterien in ihrer Zusammenschau etwas besser beantwortet als die anderen“, ergänzte Juryvorsitzende Farinha.

Neben dem österreichischen Austragungsort wurden übrigens bereits Tartu (Estland) und Bodø (Norwegen) als weitere Kulturhauptstädte 2024 auserwählt.

Initiative der „Europäischen Kulturhauptstädte“ seit 1985

Bereits 1985 wurde die Initiative Europäische Kulturhauptstadt ins Leben gerufen. Das Ziel: Europäerinnen und Europäer sollen mehr über den Reichtum der Kulturen anderer Länder Europas erfahren. Dadurch soll wiederum ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt werden. Bisher wurde der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ an 60 Städte verliehen. Nach Graz (2003) und Linz (2009) kann Bad Ischl als dritte österreichische Stadt diesen Namen tragen.

Hintergrund zur Initiative

Auf Beschluss des Europäischen Parlamentes und des Europäischen Rates sollte es 2024 in Österreich, Estland und einem EFTA-/EWR-Staat, einem Kandidatenland oder einem potentiellen Kandidaten für eine Mitgliedschaft, Kulturhauptstädte geben. In der letztgenannten Kategorie setzte sich im September in Brüssel die Stadt Bodø (Norwegen) durch. Die Endauswahl in Estland fand am 28. August 2019 in Tallinn statt, wobei Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands, das Rennen machte.

In Österreich forderte das Bundeskanzleramt bereits im Juni 2017 interessierte Städte zur Bewerbung auf. Bad Ischl, Dornbirn und St. Pölten schafften es in die Endauswahl. Ihre Anträge wurden dann von einem Gremium, das aus zwölf unabhängigen Expertinnen und Experten besteht, überprüft und nach sechs entscheidenden Kriterien bewertet:   

·         Langzeitstrategie

·         Kulturelle und künstlerische Inhalte

·         Europäische Dimension

·         Einbindung der Gesellschaft

·         Verwaltung

·         Umsetzungsfähigkeit

Hinweis

Die Kulturhauptstädte 2019 waren Plovdiv (Bulgarien) und Matera (Italien). Im nächsten Jahr haben Rijeka (Kroatien) und Galway (Irland) die Ehre. Darauf folgen Elefsina (Griechenland), Timișoara (Rumänien) und Novi Sad (Serbien, EU-Beitrittskandidat). 2022 geht es weiter mit Kaunas (Litauen) und Esch-sur-Alzette (Luxemburg). 2023 wird Veszprém (Ungarn) eine der Kulturhauptstädte Europas sein. Alle Informationen zu den Europäischen Kulturhauptstädten finden Sie auch auf der Seite der Europäischen Union.

Außerdem können Sie die Live-Übertragung der Pressekonferenz auf der Facebook-Seite des Bundeskanzleramtes nachschauen.