Berufsbildende höhere Schulen
Berufsbildende höhere Schulen (BHS) vermitteln in fünf Jahren neben einer fundierten Allgemeinbildung eine höhere berufliche Ausbildung und schließen mit einer Reife- und Diplomprüfung ab. Mit der Reifeprüfung wird die Berechtigung zum Studium an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen erworben, die Diplomprüfung ermöglicht den Zugang zu gesetzlich geregelten Berufen. Beim Weiterstudium an österreichischen Fachhochschulen und Universitäten ist es gesetzlich vorgesehen, dass facheinschlägige Kenntnisse von Absolventen und Absolventinnen berufsbildender höherer Schulen anerkannt werden können.
Die berufsbildenden höheren Schulen können von Schülerinnen und Schülern besucht werden, die die 4. Klasse der Mittelschule, die 4. oder eine höhere Klasse der allgemeinbildenden höheren Schule oder die Polytechnische Schule auf der 9. Schulstufe erfolgreich absolviert haben (ausgenommen Latein, Geometrisches Zeichnen und Schwerpunktpflichtgegenstände).
Absolvent/innen der meisten Höheren technischen Lehranstalten und der Höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalten können nach einer mindestens 3-jährigen fachbezogenen Praxis die Verleihung der Qualifikationsbezeichnung "Ingenieur/Ingenieurin" (Ingenieurgesetz 2017) beim Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort bzw. beim Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus beantragen.
Aufgrund der schulischen beruflichen Ausbildung ist auch der Zugang zu verschiedenen Gewerben (für die selbstständige Ausübung von reglementierten Gewerben und Handwerken), der in der Gewerbeordnung geregelt ist, gegeben. Etwaige Befähigungsnachweisprüfungen und die Dauer von nachzuweisenden fachlichen Tätigkeiten werden durch die jeweilige Befähigungsnachweisverordnung geregelt.
Berufsbildende höhere Schulen gibt es auch für Berufstätige (Abendschulen).
Hinweis
Auf europäischer Ebene ermöglicht die Richtlinie (RL) 2005/36/EG den Zugang zu einem reglementierten Beruf in einem anderen EU-Mitgliedstaat, bei welchem für den Berufszugang der erfolgreiche Abschluss einer Hochschul- oder Universitätsausbildung von (bis zu) vier Jahren verlangt wird.
Schulstufe | 9. bis 13. Schulstufe (14. bis 19. Lebensjahr) |
Voraussetzungen | Erfolgreicher Abschluss der 8. Schulstufe (Neue Mittelschule oder allgemeinbildende höhere Schule) Wenn in der 8. Schulstufe in den Fächern Latein, Geometrisches Zeichnen oder schulautonome Pflicht- oder Schwerpunktpflichtgegenständen keine positive Beurteilung vorliegt, kann trotzdem eine berufsbildende höhere Schule (BHS) besucht werden. Beim Besuch einer berufsbildenden höheren Schule mit sportlichem oder künstlerischem Schwerpunkt sowie an den Bildungsanstalten für Elementar- und Sozialpädagogik ist auf jeden Fall eine Aufnahmeprüfung notwendig. |
Dauer | Fünf Jahre |
Inhalte |
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Schulformen |
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Abschluss | Der Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule erfolgt durch eine Reifeprüfung (berechtigt zum Fachhochschul- oder Universitätsstudium) und eine Diplomprüfung (berechtigt zum direkten Berufseinstieg, eröffnet den Zugang zu gesetzlich geregelten Berufen) |
Weiterführende Links
- Informationen über berufsbildende höhere Schulen (BMBWF)
- Berufsbildende Schulen in Österreich
- Informationen zur Oberstufe NEU
- Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
- Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Rechtsgrundlagen
Rechtsvorschrift für die Gewerbeordnung 1994
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung