Verhalten bei Blackout

Blackout – der längerfristige Stromausfall

In jedem Haushalt kann es relativ leicht zu einem Kurzschluss kommen. Der Schaden kann aber in den meisten Fällen wieder rasch behoben werden und somit ist dieser lokale bzw. haushaltsbezogene Stromausfall nur von kurzer Dauer. Wenn jedoch die Stromversorgung in weiten Teilen des Landes ausfällt, also überregional, spricht man von einem Blackout. Ein längerfristiger Stromausfall kann unangenehme Folgen haben und genau darum ist es wichtig, sich auf dieses Szenario vorzubereiten.

Man sollte sich bewusst sein, dass es im Falle eines längerfristigen Blackouts eventuell nicht möglich ist, Lebensmittel und Getränke zu kaufen, öffentliche Verkehrsmittel zu benützen oder Treibstoff an Tankstellen nachzutanken.

Daher sollte jede Person für den Ernstfall und für einen krisenfesten Haushalt vorsorgen:

  • Vorbereitungstipp
    Geplant werden sollte wie für einen "vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden" – gedacht werden sollte auch an all das, was man ganz individuell benötigt
  • Absprachen in der Familie
    Wer sind die Personen, die bei einem Blackout einander helfen werden bzw. auf Hilfe angewiesen sind? Schon jetzt sollten Absprachen mit Familienmitgliedern über das Verhalten in einer Blackout-Situation getroffen werden (z.B. wo trifft man sich, wenn die Telefone nicht funktionieren; wer holt wen ab; wer kümmert sich um jene Familienmitglieder, die hilfebedürftig sind (Kinder oder pflegebedürftige Personen); etc.). Welche Personen außerhalb der Familie (Nachbarn, Freunde, etc.) könnten zusammenhelfen bzw. wer in der Umgebung könnte Hilfe benötigen?
  • Allgemein zugängliche Informationen durch die Gemeinde, in deren Wirkungsbereich der Hauptwohnsitz besteht
    Zur Ergänzung der Absprachen in der Familie können allgemein zugängliche Informationen der Gemeinde über örtliche Vorsorgemaßnahmen der Gemeinde beitragen. Wird z.B. das Gemeindeamt oder das örtliche Feuerwehrhaus im Blackout die Anlaufstelle für die ansässige Bevölkerung sein? Wird die allgemeine örtliche Wasserversorgung (kaltes Trinkwasser) funktionieren? Wird die allgemeine örtliche Abwasserentsorgung funktionieren? Wird der lokale/ regionale öffentliche Verkehr, z.B. mit Bussen weiter in Betrieb bleiben? Bestehen besondere Empfehlungen hinsichtlich des Hausmülls?
  • Lebensmittel- und Wasservorrat
    Jede/jeder sollte für einen Wasservorrat sowie einen Lebensmittelvorrat für alle Familienmitglieder und für mindestens 10 - 14 Tage vorsorgen. Der Wasservorrat wird oft unterschätzt; manche Expertinnen/Experten raten, 35 Liter pro Person vorrätig zu halten. Der Referenzwert liegt bei 2,5 l Wasser pro Tag und Person. Gemeinsam ist zu überlegen, welche spezielle Nahrung persönlich und für die Familie benötigt wird (Diabetikerinnen/Diabetiker, Baby, Haustiere etc.)?
    Entweder man braucht die eingelagerten Lebensmittel regelmäßig auf und kauft dementsprechend regelmäßig nach (sog. Umwälzung bei Produkten mit herkömmlichem Ablaufdatum) oder man legt sich einen speziellen Katastrophenschutzvorrat (Spezialprodukte mit langer Haltbarkeit, z.B. 10 Jahre) an. Dieser Katastrophenschutzvorrat sollte räumlich kühl, trocken und vor Schädlingsbefall geschützt angelegt  sein und im Idealfall jährlich überprüft werden (z.B. Kontrolle des Ablaufdatums, auf Schadhaftigkeit der Verpackung etc.). Eine Tiefkühltruhe sollte nicht überwiegend zur Vorratshaltung für die Blackout-Vorsorge verwendet werden, da bei einem Stromausfall verderbliche Lebensmittel nach einigen Stunden nicht mehr gekühlt werden können. Moderne Tiefkühltruhen sind für herkömmliche lokale Stromausfälle für die Dauer von wenigen Minuten oder Stunden ausgelegt. Eine Lebensmittelbevorratung für den Blackout-Fall soll überwiegend stromlos angelegt sein.
    Haustierhalter sollten auch an Futtervorrat für ihre Tiere denken.
  • Ersatzbeleuchtung
    Mit Kerzen, Zünder, Feuerzeug, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, Kurbellaterne, Petroleum-Starkleuchte etc. bestehen verschiedene Möglichkeiten – zu beachten ist, dass der ungewohnte Umgang mit offenem Feuer zu Bränden führen kann. Entsprechend vorsichtig ist vorzugehen. Im Zweifel können batteriebetriebene Leuchtmittel, oder welche mit Kurbelfunktion, eine handhabungssichere Möglichkeit sein.
  • Ersatzkochgelegenheit
    Trockenspiritus oder Brennspiritus, Campingkocher, Fonduekocher etc. – zu beachten ist, dass der ungewohnte Umgang mit offenem Feuer zu Bränden führen kann. Unterschieden wird zwischen indoor- und outdoorfähigen Kochgelegenheiten. Entsprechend vorsichtig ist vorzugehen, Herstellerhinweise sind zu beachten. Ein Hinweis zur Eigensicherung: Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht sehen, riechen oder schmecken kann. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot.
  • Rundfunkempfangseinrichtungen
    Als stromunabhängiges Notfallradio eignen sich grundsätzlich Kurbel-  oder Batterieradios mit Ersatzbatterien; auch das Autoradio ist eine Möglichkeit.
  • ORF-Notfallradiosender, Information der Bevölkerung
    Im Blackout wird die Bevölkerung durch den ORF-Notfallradiosender rund um die Uhr informiert. Daneben gibt es den persönlichen Kontakt mit Angehörigen von Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehren im Außendienst und nach Möglichkeit Lautsprecherdurchsagen im lokalen Umfeld. Auch bleiben alle Polizeiinspektionen bundesweit personell besetzt – als Anlaufstellen für die Bevölkerung.
  • Erste Hilfe – Zivilschutzapotheke
    Ein Haushalt sollte über eine Erste-Hilfe-Ausstattung und einen Vorrat an persönlich verschriebenen Medikamenten verfügen.
  • Geld
    Zur Bevorratung für einen Krisenfall ist es empfehlenswert, Bargeld in ausreichender und individuell zu entscheidender Höhe zuhause vorrätig zu haben. Die Oesterreichische Nationalbank empfiehlt, ungefähr die Höhe eines doppelten Wocheneinkaufs des täglichen Lebens (bzw. bis zu 100 Euro pro Haushaltsmitglied) in niedrigen Stückelungen gut gesichert aufzubewahren. So können auch bei einem längeren Ausfall der elektronischen Zahlungsmöglichkeiten Bezahlvorgänge durchgeführt werden.
  • Persönliche Hygieneartikel
    Die Liste persönlicher Hygieneartikel ist individuell zu erstellen: Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier, Binden oder Tampons, Vollwaschmittel, Müllbeutel, Putzmittel etc.
  • Hausmüll
    Zu beachten ist, dass im Blackout die allgemeine Müllentsorgung kurzfristig unterbrochen sein könnte. Auf Grundlage etwaiger Empfehlungen der Gemeinde, in deren Wirkungsbereich der Hauptwohnsitz besteht, ist im eigenen Haushalt mit Verbrauchsgütern rationell umzugehen, sodass so wenig wie möglich Hausmüll anfällt.
  • Notstromversorgung
    Notstromaggregate sind geeignet, im Fall eines Blackouts eine Versorgung mit Notstrom herzustellen. Je nach Modell variieren der Anschaffungspreis, die Kaltstarteigenschaft und die Betriebslautstärke. Die Stromeinspeisung z.B. ins Hausnetz muss durch einen Fachbetrieb hergestellt werden. Auch muss ein ausreichender Betriebsmittelvorrat angelegt werden. Notstromaggregate können abhängig vom Aufstellungsort nur unter speziellen Voraussetzungen aufgestellt werden. Ein Hinweis zur Eigensicherung: Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht sehen, riechen oder schmecken kann. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot. Notstromaggregate stellen eine aufwendige Blackout-Vorsorge dar und sind nicht für jeden Haushalt geeignet.
  • Alternative Aufwärmmöglichkeit
    Heizgeräte, die mit Petroleum oder Flaschengas betrieben werden, Kachelöfen, Kaminöfen, etc. stellen stromlose Aufwärmmöglichkeiten dar – zu beachten ist, dass der ungewohnte Umgang mit offenem Feuer zu Bränden führen kann. Unterschieden wird zwischen indoor- und outdoorfähigen Aufwärmmöglichkeiten. Entsprechend vorsichtig ist vorzugehen, Herstellerhinweise sind zu beachten. Ein Hinweis zur Eigensicherung: Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht sehen, riechen oder schmecken kann. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot. Eine einfachere Aufwärmmöglichkeit für einen kurzen Zeitraum stellen eine warme Überbekleidung oder Decken dar.
  • Eigenes Auto ( – ein nicht fast leerer Tank)
    Wenn aus technischen Gründen die Tankstellen schließen, sollte das eigene Auto zumindest einen nicht fast leeren Tank haben, um für notwendige Fahrten verwendbar zu bleiben.

Die hier gemachten Empfehlungen sind um Überlegungen zu ergänzen, was persönlich und für die ganze Familie ganz konkret gebraucht werden würde. Zusätzlich sollten die Listen von Bevorratungsratgebern geprüft werden (Beispiele sind unten angeführt).

Zusammenfassend bedeutet der Blackout als längerfristiger Stromausfall eine Einschränkung, der man mit persönlicher Vorsorge bestmöglich begegnen kann. Die persönliche Vorsorge kann und soll naturgemäß Einschränkungen nicht zu 100 Prozent substituieren. Sie soll die Grundbedürfnisse abdecken können.

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Letzte Aktualisierung: 23. April 2025

Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Inneres